Kaufberatung Lawinensonden

Kaufberatung Lawinensonde

Die Lawinensonde ist neben VS-Gerät und Schaufel  ein wesentlicher Bestandteil in der Lawinensicherheitsausrüstung. Nur mit ihr kann die exakte Lage sowie die Verschüttungstiefe des Verschütteten ermittelt und gleichzeitig schnell gehandelt werden. Denn im Falle eines Lawinenunfalls geht es um Geschwindigkeit, die Leben retten kann.

Untersuchungen haben gezeigt, dass ohne Lawinensonde bei der Feinortung bzw. Punktortung das Ausgraben doppelt so viel Zeit benötigt wird: ca. 25 Minuten. Mit Sonde beträgt die durchschnittliche Rettungsdauer 11 Minuten. Somit ist ohne Sonde die Rettung innerhalb der überlebenswichtigen 15 Minuten kaum möglich.  

 

Elemente einer Lawinensonde:

 

    1. Schnell-Spannsystem & Quick-Release System
      Schnelligkeit ist das zentrale Element in jedem Teil der Verschüttetensuche. Daher ist unter anderem der Einsatz eines intuitiven und effektiven Spannsystems am Kopf der Sonde ausschlaggebend. Hier gibt es je nach Hersteller unterschiedliche Ansätze. Wichtig ist ein schnelles Spannen und entspannen, sodaß die Sonde innerhalb von Sekunden einsatzbereit ist. Daher sind die sogenannten "Wurfsonden" derzeit der am meisten verbreitet. 

    2. Stabilität der Sonde



      Um effektiv Sondieren zu können muss die Sonde stabil und entsprechend steif sein. Ansonsten besteht die Gefahr das die Sonde sich verläuft bzw. nicht genau und zielgerichtet (dies ist immer im 90° Winkel zur Schneeoberfläche) sondiert werden kann. Je größer der Sondendurchmesser (bei gleichem Material) desto steifer aber auch schwerer ist die Sonde. Deshalb werden aus Gewichtsersparnisgründen auch oft Carbonsonden verwendet. Diese sind deutlich leichter und haben eine noch höhere Steifigkeit als die herkömmlichen aus Aluminium bestehenden (Aluminium 7075) Lawinensonden. Diese sind allerdings auch erheblich teurer.

    3.  Sondenlänge




      Die Länge der Sonden variert in der Regel zwischen 220-320cm. 
      Die Abstufungen betragen normalerweise 20cm. Der klasisschen Tourengeher verwendet in der Regel Sonden zwischen 220-260cm Länge. Aufgrund der durchschnittlichen Verschüttungstiefe von unter 100cm sind diese Sondenlängen auch ausreichend. Es ist damit gewährleistet, dass die Such effektiv und schnell ausgeführt werden kann.
      Ausbilder, Profis, Bergführer oder dergleichen verwenden meist Lawinensonden zwischen 280-320cm. Die Sonden bestehen aus meinst aus sechs bis sieben Sondenelementen. Durch diese kürzeren Einzelsegement lässt sich jede Sonde problemlos im Rucksack bei geringenm Packmass verstauen.


    4. Visuelles Leitsystem


      Das intuitive Leitsystem gibt jederzeit einene schnellen und klaren Aufschluss über die Verschüttungstiefe. Wichtig für schnelles Arbeiten sind Tiefenmarkierungen, entsprechende Schriftgröße und Farbkonstraste an den Segementen. Bei manchen Sonden findet sich auch eine spezielle Einmeterrmarkierung. Dies trägt zum effektiven und schnellen Suchen bei bzw. kann die exakte Verschüttungstiefe gemessen werden.
      Auch die Schaufelstrategie kann optimal angepasst und damit wichtige Zeit gespart werden. Das unterste Segement ist bei manchen Modellen speziell gefärbt, um sofort zu erkennen, dass man sich dem Verschütteten nähert.
      Die Abstandmarkierungen sind darüberhinaus bei der Erstellung eines Schneeprofils von Vorteil. Dadurch können die einzelnen Schwachschichten genau lokalisiert und vermessen werden.


    5. Sondenspitze



      Eine voluminöse Sondenspitze, sprich ein größerer Durchmesser der Spitze als die Sondenelement versprechen besseres Eindringen.Die richtige Form und Größe der Spitze ermöglicht dir besonders leichtes Sondieren. Durchgesetzt hat sich eine etwas abgerundete, tropfenförmige Spitze, die am Übergang zum Rohr einen größeren Durchmesser als das erste Segment besitzt. Zudem dringt eine spitze Sondenspitze leichter durch harten Lawinenschnee ein. Das sorgt für eine geringe Reibung im leicht vergrößerten Sondenkanal, was sich auch beim Herausziehen positiv bemerkbar macht.


    6. Materialien




      Grundlage und Fundament einer guten Sonde ist ihr Material. Das Material muss leicht sein, gleichzeitig für Stabilität sorgen. Für Alu-Sonden wird sehr oft das high-end 7075 Aluminium T6, welches Gewicht und Steifigkeit im optimalen Verhältnis, verwendet. Die leichteren Sonden bestehen aus Carbonfasern. Carbon ist steif, extrem leicht und vereist dank der geringeren Wärmeleitfähigkeit weniger schnell. Für Anwender, denen Verlässlichkeit und hohe Führungsgenauigkeit wichtiger sind als das Gewicht, bieten manchen Hersteller Sonden aus Stahl. Die Verbindungsschnüre bzw. das Seil, welches die einzelnen Segmente verbindet, ist auch Polyamid, Kevlar oder einem Drahtseil aus Material gefertigt.

    7. Zugsystem



      Als Zugsystem kommt in fast allen Sonden Stahl oder Aramid zum Einsatz. Dadurch, dass Stahl keine Dehnung aufweist, zählt es zu den zuverlässigsten Zugsystemen.
      Die Sondensegementen bestehen aus Aluminium oder Carbon bzw. aus einer Mischung aus beiden Materrialien. Aramidfasern sind leichter, weisen aber dennoch hohe Festigkeit und Stabilität bei geringer Dehnung auf und eignen sich deswegen ideal als Zugsystem.

    8. Innovationen (Pieps iprobe)


      Eine Innovation stellt hier die PIEPS iPROBE BT dar. Sie ist eine elektronische Sonde mit akustischer und optischer Trefferanzeige für eine schnellere Kameradenrettung und ermöglicht ein kabelloses Gerätemanagement mit Bluetooth und PIEPS-APP.
      Dabei gibt die Sonde während des Sondierens ein optisches und akustisches Signal darüber Auskunft über die relative Entfernung zur Signalquelle und sie meldet auch Treffer bei einem Abstand zum Verschütteten von weniger als 50 Zentimetern. Die elektronische Sonde funktioniert in einem Bereich von -20°- +45° C. Dies dürfte daher für die meisten Situationen unkritisch sein; Voraussetzung dafür sind selbstverständlich frische Batterien.

    9. Fazit

      Sonden sind meines Erachtens ein unverzichtbarer Bestandteil einer sinnvollen LVS-Ausrüstung.
      Jeder Tourengeher sollte daher bei seinen Unternehmungen Sonde, Schaufel und LVS-Gerät mitführen. Selbstverständlich gehört zu einem verantwortlichen  Sicherheitsmanagement auch das ständige Üben mit diesen Ausrüstungsgegenständen.


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